Himmel sehen

Zwei Schwabenkinder streiten, wer zu den Saubauern muss und wer zur Frau Baronin kommt. 

Ich bin, was ich arbeite?



"Schwabenkinder" nannte man die Sechs- bis Vierzehnjährigen, die alljährlich aus der Schweiz, Tirol und Vorarlberg ins Oberschwäbische zogen, um sich dort als Saisonkräfte anzudingen. Um ihre Familien finanziell zu unterstützen, machten sie sich noch bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg hinein auf den Weg. Vor dem Hintergrund dieser Problematik entsteht in Himmel sehen ein Reigen im Kampf um Selbstbehauptung und Anerkennung: Anna sticht die unerfahrene Charlotte aus und kommt in den Dienst der Frau Baronin, Charlotte muss zu den Saubauern. Doch Annas Hoffnungen vom Leben bei der "Herrschaft" erweisen sich als naiv. Nachdem sie anfangs noch meint, sich die Gunst ihrer Herrin erarbeiten zu können, entwickelt sich das Verhältnis bald zu einem erbitterten Kampf. Die Herrschaftsverhältnisse scheinen schließlich zu kippen, als eine verdrängte Vergangenheit sich langsam enthüllt. Am Ende jedoch ist es ausgerechnet Charlotte, durch die für alle deutlich wird, dass bloßer Besitz nicht unangreifbar macht. "Himmel sehen ist ein von Geschichte befreites Historienstück, eine Parabel über Macht vor der Folie tatsächlicher Ereignisse." (Süddeutsche Zeitung, 29.04.06) Ann-Christin Focke wurde 1983 in Konstanz geboren. Nach dem Abitur 2002 begann sie ihr Studium der Dramaturgie an der Bayerischen Theaterakademie in München, das sie im Juli 2006 erfolgreich abschloss. Sie nahm an zahlreichen Schreibwerkstätten für junge Dramatiker teil und ist Stipendiatin des Cusanus-Werks. Nach der Uraufführung 2006 am Bayerischen Staatsschauspiel zeigt das Vorarlberger Landestheater Himmel sehen nun als Österreichische Erstaufführung.




Cast


Anna

Barbara Sonntagbauer

Charlotte

Anika Pinter



Ausstattung

Valerie Lutz


Inszenierung

Renate Aichinger